Das Institut besteht aus zwei Zweigen: der Vereinigung Pro Deo et Fratribus - Familie Mariens und dem Werk Jesu des Hohenpriesters (Opus J.S.S.), die in den ihnen anvertrauten apostolischen Werken organisch zusammenarbeiten.
Am 25. März 1995 hat der Päpstliche Rat für die Laien Pro Deo et Fratribus - Familie Mariens als private Vereinigung von Gläubigen päpstlichen Rechts anerkannt, deren Statuten am 25. März 2004 endgültig genehmigt wurden. Die Vereinigung Pro Deo et Fratribus - Familie Mariens setzt sich aus Brüdern und Schwestern zusammen.
Das Werk Jesu des Hohenpriesters (Opus J.S.S.) ist eine klerikale, internationale und öffentliche Vereinigung päpstlichen Rechts mit der Fakultät der Inkardination, die von der Kongregation für den Klerus per Dekret vom 22. Mai 2008 errichtet wurde.
Im Blick auf Jesus den Hohenpriester und nach Seinem Vorbild bemühen sich die Kleriker des Werkes Jesu des Hohenpriesters, ihren Dienst für das Reich Gottes auszuüben.
In Einheit mit dem Papst will das Werk den Teilkirchen seine geistliche Hilfe anbieten, vor allem dort, wo das Bedürfnis nach Unterstützung und Verbreitung des Glaubens am größten ist; es setzt sich in ökumenischem Geist für die Förderung des Dialogs mit anderen christlichen Konfessionen ein; es will das Anliegen Gottes vor allem im Dienst an den Ärmsten bezeugen, in Zusammenarbeit mit Männern und Frauen guten Willens.
Die Ausbildung der Seminaristen umfasst ein mindestens zweijähriges Propädeutikum, gefolgt von philosophischen und theologischen Studien. Die Seminaristen machen zu gegebener Zeit pastorale und missionarische Erfahrungen in den Häusern des Instituts. Die volle Eingliederung in die OJSS erfolgt mit der Diakonenweihe.
Die Laienbrüder, die den Priestern bei ihren seelsorgerischen Aufgaben zur Seite stehen, erhalten eine Ausbildung, die aus einem zweijährigen Propädeutikum und einem kirchlichen oder zivilen Studium besteht, je nach ihren Fähigkeiten und Neigungen im Hinblick auf den Dienst, den sie leisten werden.
Die Berufung der Schwestern der Familie Mariens besteht im innersten Wesen darin, ihr Leben für die Heiligung der Priester Gott hinzugeben. Sie tun dies vor allem dadurch, dass sie sich um ein tiefes Gebetsleben bemühen, ihre täglichen Tätigkeiten und Pflichten in diesem Anliegen aufopfern und sich den apostolischen Werken widmen, die dem Institut von den Bischöfen anvertraut wurden.
Die Ausbildung der Schwestern umfasst zwei Jahre, die der Vertiefung der Grundlagen des geweihten Lebens gewidmet sind; daran schließt sich eine kirchliche oder zivile Ausbildung an, je nach den Fähigkeiten und Neigungen der einzelnen Schwestern, insbesondere im Hinblick auf das Apostolat, dem sie sich widmen werden.
Am Ende der Formung werden die Brüder und Schwestern mit der feierlichen Weihe an das Unbefleckte Herz Mariens vor dem Bischof vollständig in die Vereinigung Pro Deo et Fratribus - Familie Mariens aufgenommen, womit sie ihre völlige Hingabe an Christus zum Ausdruck bringen, indem sie sich zu einem Leben der christlichen Vollkommenheit nach den evangelischen Räten verpflichten.
Die Spiritualität schöpft ihre Kraft aus dem Wort Gottes, insbesondere durch die Lectio divina, das Gebet der Kirche und das sakramentale und liturgische Leben. In den Häusern der Gemeinschaft findet die tägliche eucharistische Anbetung statt und es wird eine kindliche Verehrung der Mutter des Herrn gelebt. Zusätzlich wird das Zeugnis und das Beispiel der Heiligen im Verlauf der Kirchengeschichte betrachtet.
Die Priester arbeiten in den verschiedenen Teilkirchen in treuer Zusammenarbeit mit den Bischöfen und üben ihr Apostolat entsprechend den ihnen übertragenen Aufgaben aus. Bei ihrer Tätigkeit werden sie von den Laienbrüdern und den Schwestern unterstützt.
Gemäß dem von den Bischöfen erteilten Auftrag entfaltet sich die apostolische und missionarische Tätigkeit wie folgt: in der Verkündigung; in der Verwaltung der Sakramente und im Dienst des Trostes, insbesondere der sakramentalen Versöhnung und der geistlichen Begleitung; in der Übernahme von Pfarreiseelsorge; in der Lehre und in der Leitung von Werken der Erziehung, Bildung und Karitas; in der Betreuung von Kindern, Jugendlichen und alten Menschen; in der Begleitung von Familien und in der karitativen Hilfe, vor allem in den Missionsgebieten.
Die Brüder und Schwestern üben, neben der Unterstützung der Priester, auch verschiedene Tätigkeiten aus, wie z. B. den Dienst in den Büros der OJSS und der Vereinigung PDF-FM sowie die Leitung und Verwaltung von Werken, deren Zweck es ist, die Bedürfnisse und die Mission des Instituts zu unterstützen.
Die OJSS und die PDF-FM machen ihre Aktivitäten durch die Zeitschrift Triumph des Herzens bei Freunden und Wohltätern bekannt.
Das Institut ist derzeit in Italien, Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich, den Niederlanden, der Slowakei, der Tschechischen Republik, Russland, Kasachstan, Uruguay und den Vereinigten Staaten vertreten.
Durch ein Dekret des Dikasteriums für den Klerus und die Priesterseminare vom 5. Juni 2022, das vom Heiligen Vater Franziskus in besonderer Form genehmigt wurde, wurde die Leitung der OJSS und der Vereinigung Pro Deo et Fratribus - Familie Mariens einem bevollmächtigten päpstlichen Kommissar in Person von S. E. Msgr. Daniele Libanori SJ anvertraut, der von einer Co-Kommissarin in Person von Sr. Katarína Krištofová SDR unterstützt wird. Gleichzeitig ordnete das Dikasterium für den Klerus und die Priesterseminare eine Untersuchung gegen den Oberen des Instituts und die Beendigung aller Kontakte zwischen ihm und den Mitgliedern an.
Die ihnen anvertraute Aufgabe ist laut Ernennungsdekret wie folgt definiert: „1. die Leitung der klerikalen Vereinigung mit dem Namen ‚Werk Jesu des Hohenpriesters‘ und der Vereinigung ‚Pro Deo et Fratribus - Familie Mariens‘ zu übernehmen; 2. die Stichhaltigkeit der Elemente und Schlussfolgerungen, die sich aus der Apostolischen Visitation und ihrem Abschlussbericht ergeben, zu überprüfen; 3. in Zusammenarbeit mit diesem Dikasterium mögliche zukünftige Wege für die genannten Vereinigungen ‚Werk Jesu des Hohenpriesters‘ und ‚Pro Deo et Fratribus - Familie Mariens‘ festzulegen; 4. den Mitgliedern der Vereinigungen gegenüber eine fürsorgliche Haltung einzunehmen, indem man eine wirksame Gemeinschaft durch einen dem Zweck der Aufgabe angemessenen Dialog fördert und unterstützt.“
Aus der Apostolischen Visitation 2021-2022 der OJSS und der Vereinigung Pro Deo et Fratribus - Familie Mariens sind „unter anderem folgende Elemente klar hervorgegangen: 1. die Notwendigkeit, die Ausübung der Autorität zu überprüfen, die mit der Wahrheit verbunden sein muss, um das Gewissen zu respektieren; 2. die Notwendigkeit, die Glaubensbegeisterung der jungen Menschen, den missionarischen Eifer und die apostolische Dynamik durch eine angemessene Ausbildung zu erhalten“.
Der „Weg der Läuterung“, der auf die OJSS und die Vereinigung Pro Deo et Fratribus - Familie Mariens wartete, beinhaltete „auch eine aufrichtige Konfrontation mit denjenigen innerhalb und außerhalb beider Institute, die mutmaßlich Opfer von geistlichem Missbrauch, Manipulation und dem vom Gründer errichteten Machtsystem waren“.
Die Ernennung eines Kommissars und einer Co-Kommissarin sollte als Gelegenheit für das Institut verstanden werden, sich einer tiefgreifenden Erneuerung zu unterziehen, und als Aufforderung, den Übergang von seiner Gründungsphase zu einer institutionelleren Phase zu vollziehen, indem es seine Leitungsstrukturen an die Bedürfnisse anpasst, die sich mit dem Wachstum und seiner Ausbreitung entwickelt haben.
Die Tätigkeit der Kommissare zielt daher darauf ab, bei den Mitgliedern des Instituts eine reife Urteilsautonomie und die Festigung der Spiritualität zu fördern, die sich stärker auf die solide Tradition und das sichere Lehramt der Kirche stützen soll. Daraus ergibt sich ein Prozess der Überarbeitung der Ausbildungswege, der vor allem eine klare Unterscheidung zwischen der Funktion der Leitung und der geistlichen Begleitung gewährleistet.
Schließlich erschien es notwendig, eine ökonomische Struktur zu schaffen, die den Unterhalt der Auszubildenden, die Betreuung der älteren und kranken Mitglieder und die Unterstützung der Missionen gewährleistet.
Von Seiten des Instituts wurde die Entscheidung des Dikasteriums für den Klerus und die Priesterseminare mit Offenheit und der aufrichtigen Bereitschaft zur Zusammenarbeit begrüßt, um die genannten Ziele zu erreichen.
Seit zwei Jahren befindet sich das Institut der PDF-FM und des OJSS in einem Erneuerungsprozess. Die verschiedenen Niederlassungen (Hausgemeinschaften) sind aufgefordert worden, sich mit der Inkraftsetzung einiger Direktorien zu befassen, mit denen man das liturgische Leben und das Gebet, die Verwaltung der Ökonomie und das Gemeinschaftsleben organisieren soll. Im Laufe des Jahres wird eine Überprüfung der Zielvorgabe stattfinden.
Im September 2023 begann das „Noviziat“ für die Schwestern der Pro Deo et Fratribus - Familie Mariens in Rom bei den Priscilla-Katakomben. Trotz des Engagements der Teilnehmerinnen wurde nach sorgfältiger Prüfung durch die Verantwortlichen für die Ausbildung deutlich, dass die erwarteten Ergebnisse nicht erreicht wurden. Daher wurde beschlossen, dieses Ausbildungsprojekt am 17. Februar 2024 zu beenden.
Am 18. September 2024 verkündete das Kirchengericht, welches sich mit dem Prozess gegen P. Gebhard Paul Maria Sigl befasste, das Urteil.
Am 11. Oktober 2024 wurde das Urteil vom Heiligen Vater in forma specifica bestätigt.
In einem Schreiben vom 25. Oktober 2024 informierte das Dikasterium für den Klerus und die Priesterseminare den Päpstlichen Kommissar des OJSS und der PDF-FM und verfügte, dass alle Mitglieder dieser beiden Vereinigungen über die Urteilsformel in Kenntnis gesetzt werden müssen.
Am 31. Oktober 2024 teilte dasselbe Dikasterium dem Päpstlichen Kommissar das Ausführungsdekret mit und bat darum, alle Bischöfe der Diözesen, in denen die Vereinigungen OJSS und PDF-FM tätig sind, darüber zu informieren.
Das Ausführungsdekret verfügt, dass P. Paul Maria Gebhard Sigl für die Dauer von zehn Jahren keinen Kontakt zu Mitgliedern der Vereinigungen des OJSS und der PDF-FM haben und keine priesterlichen Dienste an den Gläubigen ausüben darf. Ebenso darf er keine Ämter in den Verwaltungsorganen der Vereinigungen bekleiden. Außerdem muss er an einem vom Päpstlichen Kommissar festgelegten Ort wohnen.
Am 5. November 2024 wurde das Ausführungsdekret den betroffenen Bischöfen mitgeteilt.
Das Dikasterium für den Klerus und die Priesterseminare teilte in einem Schreiben vom 14. November 2024 mit, dass es den Rücktritt von Sr. Katarína Krištofová SDR vom Amt der Ko-Kommissarin für die Vereinigung Werk Jesu des Hohenpriesters und der Vereinigung Pro Deo et Fratribus - Familie Mariens angenommen hat.
Originaltext: italienisch (dies ist eine Übersetzung).